Leitlinien JSG

1. Einleitung und Grundsätze

„da wächst etwas zusammen“

Unter diesem Motto starteten die Jugendfußballabteilungen des SV Lippramsdorf und des ETuS Haltern als Jugendspielgemeinschaft (JSG) ab Sommer in die Fußballsaison 2018/2019.

Um die Spielgemeinschaft für den gesamten Fußball-Jugendbereich auf ein gutes Fundament zu stellen, sind zahlreiche Aufgaben zu erfüllen. Die JSG basiert auf das Einhalten der formellen Bestimmungen im Westfälischen Fußballverband für Spielgemeinschaften und deren Einhaltungen.

Diese Leitlinien bilden den organisatorischen sowie sportlichen Rahmen für unsere Vereinsarbeit im Bereich des Jugendfußballs und richten sich an alle maßgeblichen Beteiligten, d.h. an

  • unsere Kinder und Jugendlichen
  • unsere Trainer, Übungsleiter und Betreuer
  • unsere übrigen Mitglieder im Bereich Jugendfußball
  • an die Eltern der Kinder und Jugendlichen.

Für ein nachhaltig gutes Ansehen der JSG in unserer Stadt und darüber hinaus sowie für das Vertrauen der Spieler, Eltern und Förderer in den Vereinen ist es wichtig, dass diese Leitlinien hinreichend bekannt sind und eingehalten bzw. „gelebt“ werden.

Die hier genannten Regeln und Grundsätze sollen insbesondere bei Zusammenkünften mit Eltern und Betreuerteams als Vorlage für die Vortrags- und Diskussionsgestaltung einfließen.

Die Entwicklung der Kinder steht im Vordergrund und nicht der kurzfristige sportliche Erfolg:

  • Die Entwicklung einer Persönlichkeit und das Vermitteln von gesellschaftlich relevanten Werten wie Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein nehmen einen ebenso großen Stellenwert ein wie die sportliche Weiterentwicklung.
  • Wir fördern Selbstsicherheit sowie soziale und fachliche Kompetenzen durch Anerkennung durch bewusst ausgesprochenes begründetes Lob und konstruktive Kritik.

2. Ziele der Kooperation

Die JSG setzt sich zum Ziel junge, sportlich und gut ausgebildete Fußballer mit hoher Vereinsidentifikation an den Seniorenbereich abgegeben zu können. So soll das Weiterbestehen der Vereine ETuS Haltern und SV Lippramsdorf in den Abteilungen Fußball Senioren auf einer breiten Basis nachhaltig  gesichert werden. Neben der Ausbildung als Spieler sollen geeignete Kinder und Jugendliche auch als Jugendtrainer, Schiedsrichter und Funktionär ausgebildet und langfristig an die Vereine gebunden werden.

Es ist der Anspruch der Spielgemeinschaft, alle Kinder- und Jugendmannschaften zu fördern und zu unterstützen. Hierzu bieten wir eine anspruchsvolle sportliche Infrastruktur über die Sportanlagen der Vereine ETuS Haltern und SV Lippramsdorf mit zur Zeit zwei Kunstrasenplätzen und 3 Naturrasenplätzen. Das bildet eine fundamentale Ausgangslage für einen reibungslosen Trainings- und Spielbetrieb. Eine stets geeignete Anzahl Trainer steht den Mannschaften mit ihren Qualifikationen für die sportliche Ausbildung zur Verfügung.

3. Zweck der JSG

Die Konzeption dient als Grundlage für die tägliche Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen im Trainings- und Spielbetrieb.

Die Leitlinien soll den Trainern, Betreuern, Spielern, Eltern und Sponsoren als Wegweiser dienen, um die Zusammenhänge zu verstehen. Zudem soll die Konzeption Anreiz für jeden Einzelnen sein aktiv im Verein mitzuarbeiten und den Spaß daran an jeden weiter zu vermitteln.

Die Kinder und Jugendlichen sollen dabei beginnend ab einem Alter von fünf Jahren eine Fußballausbildung durchlaufen, die durch eine detaillierte Vorgehensweise im Trainings- und Spielbetrieb kontinuierlich aufeinander aufbaut.

Das vorrangige Ziel der Jugendarbeit ist die fußballerische Entwicklung und die Persönlichkeitsbildung jedes einzelnen Spielers. Die erfolgreiche Umsetzung dieses Konzeptes wird in starkem Maße vom Engagement der Trainer, Betreuer, Eltern und sonstigen Beteiligten aus dem Mitgliederbereich abhängen.

4. Sozial erzieherisches Konzept

4.1 Verhaltensregeln

Soziale Normen prägen das Zusammenleben der Gesellschaft. Vereine sind Teil der Gesellschaft und somit ebenfalls von solchen Regelungen abhängig. Diese Normen und Regeln weichen an sich nur sehr geringfügig von denen im familiären, schulischen oder beruflichen Umfeld ab. Überall sind charakterstarke Persönlichkeiten gefragt. Lern- und Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme, Fairness, Respekt, Leistungswille, Durchsetzungsvermögen, Selbstvertrauen, Gewinnen und Verlieren können sind Beispiele für soziale Verhaltensweisen, die erfolgreiche Persönlichkeiten auszeichnen.

Auch in unserer JSG wird die Persönlichkeit jedes Spielers gefordert und gefördert. Kinder und Jugendliche lernen soziale Verhaltensweisen, die sie in ihrem jeweiligen Team ständig umsetzen müssen. Hierzu sollen alle Beteiligten in der Spielgemeinschaft ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln und dieses auch „leben“.

Die älteren Spieler und Trainer / Betreuer übernehmen eine Vorbildfunktion für jüngere und sind für diese Ansprechpartner.

Alle Vereinsmitglieder des ETuS Haltern und SV Lippramsdorf präsentieren die JSG nach außen. Dieses sollte beim Verhalten in der Öffentlichkeit beachtet werden, damit die JSG durch das Verhalten eines Einzelnen keinen Schaden nimmt. Wir fördern Selbstsicherheit sowie soziale und fachliche Kompetenzen durch Anerkennung und konstruktive Kritik.

Daher vorausgesetzt gelten für alle in der JSG folgende Verhaltensregeln:

  • Wir schaffen ein Umfeld in dem sich jeder wohlfühlt
  • Kinder, Jugendliche, Erwachsene – alle werden akzeptiert und respektiert
  • Wir gehen offen und ehrlich miteinander um und sind verlässlich und hilfsbereit
  • Wir sind pünktlich und versuchen zu jedem Training und Spiel zu kommen
  • Im Spiel und Training gebe ich immer 100 %. Ich bin ein wichtiger Teil des Teams und stelle mich vollständig in den Dienst der Mannschaft
  • Wir sind ein Team, gewinnen und verlieren gemeinsam
  • Wir verhalten uns im Kreis der Mannschaft diszipliniert, nur im Team kann man Fußball lernen und gemeinsam Ziele erreichen
  • Wir verhalten uns immer fair gegenüber Mitspielern, Gegenspielern und Schiedsrichtern
  • Alle Konflikte werden gewaltfrei gelöst
  • Wir halten uns an Fußballregeln
  • Wir benutzen keine vulgäre Ausdrucksweise
  • Insbesondere im Kinderfußball gilt: Erlebnis kommt vor Ergebnis
  • Wir halten stets Ordnung, sind umweltbewusst und entsorgen unseren Müll
  • Wir gehen mit dem Eigentum anderer um, als wäre es unser eigenes
  • Wir halten uns an die Regeln der Vereine und insbesondere an die Vorgaben der Vorstände der Jugendfußballabteilungen
  • Wir akzeptieren Strafen, die wir bekommen, wenn wir uns nicht an Regeln halten
  • Rauchen, Alkohol sowie jede Art von Drogen (Rauschmittel) sind im Jugendfußball grundsätzlich fehl am Platz. Wir vermeiden daher im direkten Zusammenhang mit dem Sport Nikotin, alkoholische Getränke sowie jede Art von Drogen (Rauschmittel)
  • Wir sind grundsätzlich gegen Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art

4.2 Kindeswohl

Der Schutz des Kindeswohles ist für uns von zentraler Bedeutung. Zu diesem Zweck erkennt der Verein ausdrücklich den Verhaltenskodex und die Verhaltensregeln zum Kindeswohl des Landessportbundes NRW e.V. an. Jeder Trainer und jeder Übungsleiter hat aus diesem Grund bei der Übernahme einer Trainer- oder Übungsleiterstelle ein erweitertes Führungszeugnis nach § 30a BZRG vorzulegen (die Kosten hierfür übernimmt der Verein) und die Erklärung zum Schutz des Kindeswohls zu unterzeichnen.

Alle Beteiligten sind dazu aufgefordert, im Konflikt- oder Verdachtsfall den Vorstand, die Abteilungsleitung/Jugendleitung bzw. die Ansprechpartnerinnen oder den Ansprechpartner für die Belange des Kindeswohls zu informieren, damit geeignete Maßnahmen ergriffen werden können. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen steht dabei an erster Stelle.

5. Sportliches Konzept

5.1 Jugendfußballvorstände

Die Jugendfußballvorstände vertreten die Interessen der beiden beteiligten Vereine und arbeiten eng miteinander. Die Jugendfußballvorstände sind für die mittel- und langfristige konzeptionelle Ausrichtung der Jugendspielgemeinschaft verantwortlich. Auf Basis der Konzeption organisieren und koordinieren die Jugendvorstände den Trainings- und Spielbetrieb der Jugendmannschaften.

Zu den Aufgaben gehören

  • Fußballverbandsarbeit
  • Repräsentation der JSG gegenüber der Öffentlichkeit
  • Spiel- und Trainingskoordination Platzbelegung, Trainingszeiten, etc.
  • Festlegung der Trainings,- und Spielorte
  • Einrichten der Mannschaftsmeldung
  • Ausstattung der Mannschaften
  • Sponsoring
  • Trainerverpflichtungen
  • Turnierkoordination
  • Internetpräsentation und Social Media
  • Trainerfortbildung (intern/extern) anbieten
  • Ausstattung der Trainer mit den erforderlichen Schlüsseln für die Räumlichkeiten der Sportanlagen

Diese Aufgaben sind in den Jugendfußballvorständen aufgeteilt.

Im Arbeitskreis JSG ETuS/ Lippramsdorf werden die Aufgaben besprochen und zur Umsetzung geführt. Die Jugendfußballvorstände können weitere Mitglieder nach Ermessen in den Arbeitskreis aufnehmen

Der AK JSG trifft sich monatlich.

Für den Informationsaustausch unter den Mannschaften, Trainern und Vorstandsmitgliedern lädt der AK JSG ETuS/ Lippramsdorf alle 4-6 Wochen zum Trainerstammtisch ein. Zudem werden WhatsApp Gruppen oder vergleichbare digitale Kommunikationswege installiert um auf dem kurzen Weg zu kommunizieren.

5.2 Jugendtrainer und Betreuer

Die Trainer sind die wichtigsten Vermittler der Elemente aus Förderung und Forderung. Die Trainer stellen in der Kooperation des ETuS Haltern und des SV Lippramsdorf einen erheblichen Teil ihrer Freizeit für die Arbeit zum Wohle der Kinder und Jugendlichen zur Verfügung. Das gleiche gilt für die Betreuer in den Mannschaften.

Sie sind während der Trainings- und Spielzeit für die Spieler verantwortlich. Dieses Engagement wird von den Vereinen ETuS Haltern und des SV Lippramsdorf und insbesondere von den Jugendvorständen entsprechend gewürdigt und sollte insbesondere von den Kindern und Jugendlichen nebst ihren Eltern anerkannt und respektiert werden.

Der Trainer hat in erster Linie die Aufgabe, die Kinder in ihren jeweiligen Mannschaften altersgerecht zu fördern und fußballerisch auszubilden. Ferner sollte bei allen Trainern die Bereitschaft zur Teilnahme an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen vorhanden sein. Der Verein unterstützt dabei ausdrücklich den Erwerb von Trainerlizenzen nach dem Lizensierungssystem des DFB und der Landesverbände. In geeigneten Fällen werden diesbezüglich auch entsprechende Kosten übernommen. Näheres wird vom Jugendvorstand im jeweiligen Einzelfall entschieden.

Die Trainer müssen im Kinder- und Jugendfußball viele Rollen übernehmen. Sie müssen aufrichten und ermutigen, fordern und motivieren, trösten und heilen, loben und bestätigen können. Dazu gehören auch kritische Worte wie z.B. da, wo ein Spieler vergisst, dass Fußballspielen ein Mannschaftsspiel ist. Niemand wird alleine ein Spiel gewinnen, genauso wenig wie auch kein Spieler alleine ein Spiel verliert. Die sportlichen und pädagogischen Fähigkeiten eines Trainers werden genauso von einem wenig Talentierten wie von einem hoch talentierten Spieler gefordert. Hier gilt es, durch das Setzen korrekter Reize / Anforderungen, das Gleichgewicht zu finden. Für die Trainer und Betreuer bedeutet dies, dass eine Kommunikation stets auf „Augenhöhe“ der jeweiligen Altersgruppe erfolgen muss. Konstruktive Kritik ist immer erlaubt, dies jedoch ohne persönliche Bloßstellung oder Androhungen von Sanktionen vor versammelter Mannschaft. Der Kritik muss auch immer positive Aufmunterung folgen

Im Allgemeinen werden folgende Anforderungen an einen Trainer in der Jugendspielgemeinschaft gestellt:

Der Trainer

  • identifiziert sich mit den Zielen des Vereins und repräsentiert ihn vorbildlich.
  • erkennt die JSG-Leitlinien an
  • achtet das Fair-Play, vor allem auch gegenüber Gegner und Schiedsrichter
  • ist teamfähig, kooperativ und fördert den Teamgeist
  • tauscht sich mit anderen Teams bzw. Trainern im Verein regelmäßig über mögliche Spielerwechsel aus
  • ist Vorbild und hat ein gutes Verhältnis zu allen Spielern im Verein
  • nimmt Rücksicht insbesondere auf schulische Verpflichtungen
  • versucht, alle Spieler seiner Mannschaft in den Spielbetrieb zu integrieren, wenn nötig über besondere Maßnahmen im Training oder durch den verstärkten Einsatz in Freundschaftsspielen
  • ist offen und lernbereit gegenüber der Spielauffassung des „Ballorientierten Spiels“ und nimmt an Aus- und Fortbildungsmaßnahmen sowie an Trainersitzungen regelmäßig teil
  • organisiert, wenn er verhindert ist, rechtzeitig eine Vertretung für sich
  • führt zusammen mit seinen Betreuern Elternabende durch – er ist Ansprechpartner für die Eltern
  • bietet ein abwechslungsreiches, alters- und kindgerechtes Training nach aktuellen Trainingsmethoden an
  • stellt den Spaß am Fußballspielen und die Ausbildung eines jeden Spielers in den Vordergrund
  • führt eine Trainings- und Spielliste
  • behandelt alle Spieler gerecht und respektvoll, unabhängig von ihren fußballerischen Qualitäten
  • achtet auf Disziplin und Pünktlichkeit
  • achtet darauf, dass die Kabinen -auch beim Auswärtsspiel- ordentlich und sauber hinterlassen werden

5.3 Anforderungen Spieler

Die Jugendspieler sind die Zukunft der Vereine ETuS Haltern und des SV Lippramsdorf. Deshalb sind unsere Jugendspieler maximal in ihrer sportlichen und sozialen Entwicklung zu unterstützen und zu fördern. Wir erwarten andererseits von unseren Jugendspielern:

  • Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit bei Training und Spiel
  • Sportlich faires Verhalten gegenüber den Kameraden, Gegnern, Schiedsrichtern –
  • Sportliches Verhalten gegenüber den Zuschauern
  • Respektvolles Verhalten gegenüber den Trainern und Betreuern
  • Einhaltung von Regeln und Vorschriften
  • Verantwortung beim Umgang mit Sportgeräten und Spielkleidung
  • Unterstützung bei der Integration neuer Jugendspieler
  • Loyalität zum Verein
  • Spieler nehmen am Spielbetrieb teil, wenn der Trainer sie in den Kader berufen
  • Wir möchten Spieler ausbilden, die eine positive Einstellung zum Fußballspielen und zum aktiven Sport im Allgemeinen haben.
  • Wir möchten Spieler, für die Teamgeist einen hohen Stellenwert hat
  • Wir möchten Spieler, für die ein sportlich freundliches Auftreten auf und außerhalb des Spielfeldes eine Selbstverständlichkeit ist
  • Allgemeine Verhaltensregeln wie Pünktlichkeit, Sauberkeit und Fairness müssen bereits bei den jüngsten Fußballern eingeübt werden
  • Ab der D-Jugend sollen die bereits bekannten allgemeinen Verhaltensregeln erweitert und präzisiert werden. Wenn Fußballer das Vereinsgelände betreten, ist es selbstverständlich, dass man sich dort antreffenden Personen (auch nicht bekannten Leuten) freundlich gegenüber verhält und sie mit einem „Hallo“ oder „Guten Tag“ grüßt

5.4 Eltern

An folgenden Stellen ist die Mitarbeit der Eltern hilfreich und deswegen unbedingt erwünscht:

  • Eltern helfen bei der Beförderung der Kinder zu den Spielen
  • Eltern übernehmen die Reinigung der Trikots
  • In der Vorbereitung außersportlicher Aktivitäten, die für die Juniorenmannschaft geplant werden, sollten Eltern sich hilfreich einschalten und die Planung unterstützen.
  • Bei Austragung von Fußballturnieren, Standdiensten bei verschiedenen Anlässen übernehmen Eltern organisatorische Aufgaben wie den Verkauf und manches mehr

Eltern nehmen ebenso wie Trainer eine Vorbildrolle wahr. Daher erwarten wir von den Eltern:

  • Respektvolles Verhalten gegenüber allen im Trainings- und Spielbetrieb beteiligten Personen
  • Akzeptanz der Entscheidungen von Trainern und Betreuern
  • Ermöglichen, dass Spieler pünktlich beim Trainings- und Spielbetrieb anwesend sind
  • Halten sich an den Abstandsregeln während des Spielbetriebes zum Spielfeld

5.5 Konfliktbeilegung

Das (Vereins-)Leben bringt es mit sich, dass es zu Meinungsverschiedenheiten und Konflikten unter den Jugendlichen bzw. den übrigen Beteiligten kommt. In einem solchen Fall ist eine angemessene und offene Kommunikation ebenso wichtig wie die Bereitschaft, die Meinungsverschiedenheit im Rahmen des gegenseitigen Nachgebens gütlich beizulegen. Konfliktfälle lösen wir zeitnah durch eine offene Aussprache unter den Beteiligten. Wenn eine solche Aussprache nicht zum Erfolg führt, können abhängig vom Einzelfall der Trainer, und/ oder die Jugendleitung hinzugezogen werden, um gemeinsam eine einvernehmliche Konfliktbeilegung zu erreichen. In jedem Fall ist eine öffentliche Diskussion/ein öffentlicher Streit „auf und neben dem Fußballplatz“ zu vermeiden.

5.6 Trainingsbetrieb

Die Trainingsphilosophie orientiert sich an den Leitsätzen der Ausbildungskonzeption des DFB. Die Trainingseinheiten sollen sowohl einfache als auch komplexe Übungs- und Spielformen mit Ball sowie überwiegend Spielformen und Fußball spezifische Spiele mit technisch-taktischen, taktischen und konditionellen Schwerpunkten, die der wettkampfgemäßen Struktur des Fußballspieles zum Inhalt haben, entsprechen. Ab dem älteren Jahrgang der G-Junioren nehmen die Kinder als Mannschaft am Spielbetrieb teil und trainieren mit den jeweiligen Trainern/Koordinatoren

5.7 Spielbetrieb

Das vorrangige Ziel der Ausbildung ist es, dass die Spieler der Jugendspielgemeinschaft in Ihrem Verein an die Seniorenabteilung herangeführt werden.

Damit die Spieler bestmöglich auf die anstehenden Aufgaben im Seniorenbereich vorbereitet werden, sollen sie in der Jugendabteilung kontinuierlich und optimal ausgebildet werden. Den Kindern und Jugendlichen soll darüber hinaus durchgängig und langfristig andauernde Freude am Fußball unter Berücksichtigung vielseitiger Lernfortschritte und individueller Förderung entsprechend den Interessen und Veranlagungen vermittelt werden.

Vorgaben zum Spielbetrieb durch den FLVW Recklinghausen dürfen intern kritisch hinterfragt werden. Wir bemühen uns bei Neuerungen die positiven Seiten zu sehen und diese nach außen zu kommunizieren und umzusetzen.

Bei der Zusammensetzung der Mannschaften gelten folgende Leitlinien:

  1. Jede Mannschaft soll einen hauptverantwortlichen Trainer und mindestens 1 Co-Trainer/Betreuer haben.
  2. Die Kaderstärke einer 7er Mannschaft beträgt idealerweise 12 Spieler, die einer 11er Mannschaft 19 Akteure.
  3. Die Trainer der benachbarten Altersstufen sowie die Koordinatoren tauschen sich regelmäßig aus und arbeiten eng zusammen.
  4. Die Mannschaften innerhalb der Jahrgänge werden spätestens ab der E-Jugend nach Leistung, unabhängig vom Alter der Spieler zusammengestellt.
  5. Die Mannschaften einer Altersgruppe sind durchlässig, d.h. Spieler können je nach Entwicklung jederzeit in ein anderes Team aufrücken.

Das Einsetzen von A-Jugendspielern im Spiel- und Trainingsbetrieb der Seniorenmannschaften ist möglich. Hierzu ist von den Beteiligten die separate Vereinbarung „Vereinbarung über zum Übergang von Jugendspielern in den Seniorenbereich des ETuS Haltern und SV Lippramsdorf“ einzuhalten.

Da es diesbezüglich erfahrungsgemäß immer wieder zu Interessenskonflikten kommen wird, müssen die Eltern/Erziehungsberechtigten bei den Entscheidungen einbezogen bzw. „mitgenommen“ werden.

Es gilt bei alledem der Grundsatz:

JEDES KIND IST WICHTIG!

5.8 Einheitliche Spielauffassung

Alle Mannschaften sollen einheitlich mit einer ballorientierten, offensiven Spielweise agieren. Im Gegensatz zu mann- und gegnerorientierten Spielphilosophien wird dabei von allen Spielern eine ständige Mitspiel- und Angriffsbereitschaft erwartet. Beim Angriffsspiel nach Ballverlust orientiert sich der Spieler am Ball an seinen Mitspielern. Gemeinsam, gleichzeitig und gestaffelt versuchen alle Spieler den Ball möglichst schnell zurück zu gewinnen.

Der Schwerpunkt der Spielauffassung liegt eindeutig auf dem Erzielen möglichst vieler Tore. Dabei spielen ein kreatives Zusammenspiel, Durchsetzungsvermögen im Dribbling und Selbstvertrauen beim Torabschluss eine wichtige Rolle. Spätestens ab den D-Junioren soll bei Ballbesitz mit möglichst hohem Tempo, wenig Ballkontakten und vielen präzisen Kurzpässen kombiniert werden.

Alle 11er Mannschaften spielen grundsätzlich mit einer Vierer-Abwehrkette.

Die Wahl des Spielsystems (4-3-3, 4-4-2, 4-2-3-1 etc.) liegt unter Berücksichtigung eines stets offensiven Spiels in der Entscheidung des Trainers und richtet sich auch nach den vorhandenen Spielertypen.

Im Kinderfußball soll jeder Spieler auf möglichst vielen Positionen eingesetzt werden, eine Spezialisierung auf bestimmten Positionen erfolgt frühestens ab den C-Junioren. Eine einheitliche Spielauffassung benötigt neue, konkrete Begriffe und Bezeichnungen (z.B. Ordnung, schieben, stellen, jagen etc.), damit Spieler und Trainer nicht aneinander vorbeireden. Diese Kommandos müssen bereits im Training immer wieder mutig angewandt werden.

5.9 Anforderung Altersklassen

5.9.1 G-Jugend: Spielen und Bewegen

  • Ganzheitliche Förderung der Kinder durch vielseitige Bewegungsaufgaben
  • Freude am (Fußball-)Spielen
  • Begeisterung für das Spielen und Bewegen wecken
  • Spielbetrieb ausschließlich nach den Regeln des FLVW zu den neuen Spielformen im Kinderfußball

5.9.2 F- und E-Jugend: Spielen und Üben

  • Fußballspielen lernen durch kleine Fußballspiele – Straßenfußball Im Verein
  • Motivation zur Bewegung
  • Kleine Gruppen, kleine Felder, viele Aktivitäten
  • Fußballspielen mit vielen Ballkontakten!
  • Kein Ergebnisdruck und falscher Ehrgeiz der Erwachsenen
  • Laufen, Springen oder Hüpfen
  • Lauf- und Abschlagspiele
  • Vielseitige Aufgaben mit dem rollenden und springenden Ball
  • Kleine Ballspiele
  • Leichte, aber motivierende Aufgaben mit dem Ball am Fuß
  • Dribbeln um verschiedenartige Hindernisse
  • Schießen des ruhenden und leicht rollenden Balles auf Ziele
  • Kleine Wettbewerbe
  • Variationen der Spielidee: „Tore erzielen – Tore verhindern“
  • Verschiedene Möglichkeiten der Torbildung (Matten, Langbänke, etc.)
  • Fußballspielen in kleinen Teams parallel

5.9.3 D-Jugend: Trainieren und Spielen

  • Die Basistechniken werden stabilisiert und im flüssigen Spiel umgesetzt
  • Die Grundlagen für das gruppentaktische Verhalten werden vermitteln
  • systematisches Trainieren von individuellem Offensiv- und Defensivverhalten
  • Torwarttechnik und –verhalten: Grundlagen werden erlernt
  • Persönlichkeitsentwicklung durch Fördern der Eigeninitiative und Übernahme von Verantwortung
  • Freies Fußballspielen in Teams bis 9:9 in einem Anteil von etwa 40%
  • Gruppentaktische Übungen in 2:2 bis 4:4
  • Spielen auf unterschiedlichen Positionen
  • Trainieren des Zweikampfverhaltens in Offensive und Defensive
  • Torschusstraining in spielerischen Formen
  • Torwarttraining: Zielverteidigung, taktisches Grundverhalten im 1 gegen 1 sowie Abkippen, Abrollen, Verhalten bei Standards, Coaching im eignen und gegnerischen Ballbesitz

5.9.4 C-Jugend: Trainieren und Anwenden

  • Verfeinern und Anwenden der erlernten Grundtechniken (Dribbeln, Passen, Schussarten) unter Zeit- und Gegnerdruck
  • Gruppentaktisches Verhalten wird verfeinert und das Abwehr- und Angriffsverhalten automatisiert
  • Einführung in die Grundlagen der Mannschaftstaktik
  • Körperliche Fitness und Athletik wird aufgebaut
  • Torwarttechnik und –verhalten
  • Teamfähigkeit wird durch Kommunikation auf dem Platz gestärkt
  • Persönlichkeitsentwicklung wird individuell gefördert
  • Freies Fußballspielen in Teams bis 11:11 in einem Anteil von ca. 40%
  • Freilaufen, Raumaufteilung
  • Üben von gruppentaktischen Elementen bis 6:6
  • Orientierung im Feld
  • Ruhe am Ball
  • Athletiktraining
  • Zweikampfverhalten mit Ball
  • Torabschlussübungen in spielerischen Formen
  • Torwarttraining erweitert: Abkippen, Abrollen, Verhalten bei Standards, Coaching im eignen und gegnerischen Ballbesitz.
  • Spielerinnen und Spieler wählen die Mannschafskapitänin bzw. den Mannschaftskapitän

5.9.5 B-Jugend: Trainieren und Verfeinern

  • Die Spieler zeigen Leistungsbereitschaft
  • Taktische Abläufe in der Gruppe und der Mannschaft werden verfeinert und automatisiert
  • Erlernen von verschiedenen Spielsystemen (Theorie + Praxis)
  • Dynamische Technik unter Zeit- und Gegnerdruck
  • Umfassende körperliche Fitness
  • Positionsspezifische Anforderungen erlernen
  • Individuelle Stärken werden spezialisiert
  • Selbständigkeit der Spielerinnen und Spieler einfordern, um die wachsenden Persönlichkeiten zu unterstützen
  • Teamfähigkeit der Spielerinnen und Spieler weiterentwickeln
  • Torwarttraining o Spaß am Fußball im Team vermitteln
  • Athletiktraining
  • Mannschaftstaktisches Verhalten
  • Pressing-Übungen
  • Standard-Situationen (Ecke, Freistoß, etc.) vorbereiten
  • Torwarttraining: Torwarttechniken unter Druck und Dynamik verfeinern, Offensivtechniken schulen

5.9.6 A-Jugend: Trainieren und Verfeinern

  • Mannschaftstaktik auf verschiedene Spielsysteme optimieren
  • Positionsspezifische Techniken werden perfektioniert
  • Körperliche Fitness und psychische Stärke
  • Die Spieler sind selbständig und übernehmen Verantwortung für die Mannschaft und für den Verein
  • Komplexe Spielformen einstudieren
  • Athletiktraining
  • Individuelle Fähigkeiten perfektionieren
  • Technisch-Taktische Details in Theorie und Praxis vermitteln
  • Führungsspieler werden in die Vereinsfunktionen integriert

6. Gender Disclaimer

In dieser Arbeit wird auf die gleichzeitige Nutzung männlicher, weiblicher und diverser Wortformen verzichtet. Dies dient lediglich der verbesserten Lesbarkeit und schließt keine Wertung ein.

* Unsere Leitlinien sind von der JSG entwickelt worden. Wenn jemand diese als Grundlage für seinen Verein verwenden will, bitten wir um Rücksprache. Die Leitlinien betrachten wir als unser geistiges Eigentum.